Geschichte

Als regionales Zentrum im Oberthurgau, lebendige Stadt im Grünen und Ort mit gelebter Kultur, bietet Amriswil heute ein grosses Angebot für die verschiedensten Bedürfnisse. Grossveranstaltungen wie das Osterspringen, das internationale Moto-Cross, das Strassenfestival, der City-Run, das Eislauf-Spektakel Amriswil on Ice sowie bekannten Acts im Pentorama, ziehen zudem jährlich tausende Gäste ins Herzen der Region. Doch dies war längst nicht immer so – noch vor 186 Jahren gab es in Amriswil gerade mal 37 bewohnte Häuser. Das Wachstum beschleunigte sich erst mit der Gründung der ersten Tricotfabrik und der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Winterthur – Romanshorn.

799

Der erste schriftliche Beleg für Amriswil ist auf die Urkunde aus dem Jahr 799 des Bauern Luitprandus, der seinen Hof in «Amalgeriswilare» bewirtschaftet hatte, zurückzuführen. Der Name schliesst auf die Alemannen, welche damals in dieser Gegend siedelten.

1408

Nachdem es mehrere Jahrhunderte ruhig war um die Siedlung, wurde in einem Ablassbrief von 1408 eine Kapelle aus dem Jahr 1350 erwähnt. Sie entwickelte sich zur Kirche der Reformierten und dürfte heute – genutzt als Kirchgemeindehaus – zusammen mit dem Wasserschloss und der Kirche Hagenwil, der Kapelle Biessenhofen sowie dem Bohlenständerhaus, das wichtigste historische Gebäude Amriswils sein.

1803

Amriswil im selben Jahr, in dem der Thurgauer Regierungsrat ein Gesetz zur neuen Organisation der Munizipal-gemeinden einführte, seinen ersten Gemeinderat. 1816 folgte im Thurgau die Organisation der Ortsgemeinden. Die Ortsvorsteher bildeten danach den Gemeinderat der Munizipalgemeinden.

1850

Die Gründung der ersten Tricotfabrik der Schweiz durch Joseph Sallmann im Jahr 1850 sowie die Ansiedlung weiterer Stickerei-, Textil- und Schuhunternehmen haben das Dorf innert 30 Jahren auf nahezu 3000 Einwohner wachsen lassen.

1855

1855 wurde schliesslich eine der ersten Ostschweizer Bahnlinien Winterthur – Romanshorn eingeweiht. Den Kampf um den Bahnhof-Standort hatte Amriswil damals für sich entschieden und sich somit gegen Schrofen, Oberaach und Biessenhofen durchgesetzt. Dies hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich Amriswil weiter zu einer Hochburg der Textil- und Schuhindustrie entwickelte und heute die Stadt mit Dorfcharakter ist.

1892

Das heutige Wahrzeichen der Stadt, der höchste Kirchturm im Kanton Thurgau, misst stattliche 75 Meter und wurde 1892 eingeweiht.

1924

Das heutige Quartier Hemmerswil, einst grösser als Amriswil, wurde es aus dem Bezirk Arbon herausgelöst und Amriswil zugeteilt.

1931

Das heutige Gewerbegebiet Mühlebach/Schrofen vereinigte sich mit Amriswil.

1936

Niederaach und Oberaach haben sich 1936 zusammengeschlossen, blieben jedoch bis 1979 unabhängig von Amriswil.

1965

1965 begann in Amriswil ein gewaltiger Strukturwandel. Innert 25 Jahren gingen in der Textil- und Schuhindustrie sowie verwandten Bereichen rund 2000 Arbeitsplätze verloren. Der Dienstleistungsbereich gleicht die Verluste bis 2005 jedoch nahezu aus. Der wirtschaftliche Aufschwung ging kontinuierlich weiter. Heute hat Amriswil über 5000 Ar-beitsplätze.

1979

Im Jahr 1979 schlossen sich die Ortsgemeinden Amriswil, Biessenhofen, Oberaach und Räuchlisberg-Hagenwil zusammen. Die ehemalige Ortsgemeinde Schocherswil stiess per 1. Januar 1997 die ebenfalls zur Politischen Gemeinde Amris-wil

2005

2005 bekennt sich Amriswil zu seiner "Grösse" und nennt sich offiziell Stadt. Die 10'000-Einwohner-Marke wurde somit noch im 20. Jahrhundert geknackt.